Denkmalpflege
Dauerhafte Sanierung auch am Denkmal
Kirchen ohne Dachrinnen?
Wasser muss vom Bauwerk ferngehalten werden. Sind Dachrinnen oder Fallrohre verstopft, defekt oder nicht vorhanden, wird ein Gebäude nachhaltig geschädigt. Bei andauernder Einwirkung sind Farbbeschichtungen, Putz bis hin zum Mauerwerk betroffen. Besonders gefährdet sind Holzbaustoffe wie Teile der Dachkonstruktion, Fachwerk und Fenster. Aber auch Bauwerke mit Ziegel- oder Natursteinfassaden werden geschädigt. Bei starkem Schlagregen (Beanspruchungsgruppe 3) ist nach den Regeln der Technik einschaliges Sichtmauerwerk nicht möglich.
Eine dauerhafte Beanspruchung der Fassaden durch Niederschlag von Dachflächen führt zu einer signifikant erhöhten Feuchtebelastung der Außenwände. Diese Bauteile nehmen dann regelmäßig Feuchtigkeit auf. An den Wandoberflächen, wie z.B. Klinkermauerwerk, kann es zeitweise zu Abtrocknungen mit nachfolgender Salzkristallisation und Zerstörung der Ziegel- oder Putzoberflächen kommen.
Historischer Putz nach heutigen Erfahrungen
Ist eine Abtrocknung nach außen nicht mehr möglich, wird das Wasser bis an die Innenoberfläche transportiert. Über die Zerstörung der Wandbaustoffe hinaus wird sodann ständig Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben. In der Folge steigt die Luftfeuchte, ein Befall durch Schimmelpilze kann einsetzen. Bei Begutachtungen in einer sanierten Dorfkirche wurde zudem ein starker und umfangreicher Befall durch Anobien (Gewöhnlicher Nagekäfer) an Holzkonstruktionen der Emporen, am Kirchgestühl, an der Orgel und am Altar festgestellt. Eine derartige Vernichtung von Kulturgut ist zu verhindern!