Bauphysik

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Bauen

… eine konventionelle und empirische Angelegenheit. Das Experimentieren mit Versuchsbauten und neuen Baustoffen in den 1920-er Jahren scheiterte wegen fehlender Grundlagenkenntnisse. Mit zunehmenden Ansprüchen an den Komfort und die Notwendigkeit zur Energieeinsparung wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts neue Bau- und Dämmstoffe entwickelt. Dazu waren grundlegende Untersuchungen und Überlegungen in physikalisch – technischer Hinsicht notwendig. In diesem Rahmen hat sich die Bauphysik als neue Disziplin der Wissenschaft entwickelt.

Ein Denkmal braucht nur so viel Wärme- und Schallschutz

… wie es wirklich benötigt. Normen, ausgenommen sind technische Baubestimmungen, sind Empfehlungen, die beim Bauen im Bestand nicht zwingend gelten müssen. Weit wichtiger ist es zu analysieren, wie das Gebäude bauphysikalisch funktioniert hat, wo die Grenzen seiner technischen Fähigkeiten liegen und was dem Gebäude mit einer neuen Nutzung zugemutet werden kann. 
 
Professor Dipl.-Ing. Axel Rahn,
 Der Ingenieur zwischen Denkmalschutz und
 technischen Anforderungen,
 Dresden 2008